Donnerstag, 27. März 2014

Goldschnitten mit Rhabarberkompott


Dieses Jahr gibt es, bedingt durch die milden Temperaturen, schon früh Rhabarber zu kaufen. Ich dachte immer, der Rhabarber ist eine Frucht, da er ja oft für Kuchen oder Desserts verwendet wird. Er gehört jedoch botanisch in die große Familie der Knöterichgewächse und so ist er unter anderem ein Verwandter des Sauerampfers und des Wiesenknöterichs, gehört also zu den Gemüsen. Beim Rhabarber ist der Vitamingehalt eher durchschnittlich, der Anteil an Vitamin C aber nennenswert (10-29 mg Vitamin C im rohem Rhabarber, damit kann beinahe ein Drittel des Tagesbedarfes gedeckt werden).

Rhabarber wirkt entwässernd und der Stiel enthält Zitronen- und Apfelsäure, Gerbstoffe, Bitterstoffe und das darmfreundliche Pektin, einen wichtigen Ballaststoff. Da der Rhabarber mild abführend wirkt, ist er bestens für eine Entschlackungskur im Frühjahr zu empfehlen. Allgemein ist der Rhabarber appetitanregend und verdauungsfördernd.

Der Rhabarberkompott mit seiner milden Säure passt ausgezeichnet zu den Goldschnitten, welche wir gestern zum Znacht genossen haben. Goldschnitten sind sehr ähnlich zu Fotzelschnitten, mit dem Unterschied, dass es ein Ei weniger benötigt wird, dafür etwas Mehl zum Teig zugefügt wird. Das Rezept für die Schnitten habe ich aus dem "Berner Kochbuch".


Ich habe das Kochbuch von meinem Vater bekommen und er hat es von seiner Mutter geerbt. Im Jahre 1901 gab die Schuldirektion das erste gedruckte Kochbüchlein heraus, eine kleine Broschüre von 51 Seiten. Von Auflage zu Auflage hat das Buch seither an Umfang zugenommen und wurde auch in verschiedenen anderen Kantonen zum obligatorischen Lehrmittel erklärt. Im Vorwort wird weiter erklärt, dass das Buch vor allem Verwendung im Koch- und Haushaltsunterricht für schulpflichtige Mädchen, sowie in den hauswirtschaftlichen Fortbildungsschulen fand und die Schülerinnen (jaja, damals waren nur die Frööleins in der Lage, die hohe Kunst des Kochens zu erlernen ;-D) anspornt - wenn es in ihren Besitz übergeht -, ihre praktischen Versuche zu Hause fortzusetzen. Man könnte also sagen, das Buch ist ein Vorreiter des Tiptopf.

Ich liebe dieses Buch, denn es gibt viele traditionelle Schweizer Gerichte und einige davon sind eigentlich schon in Vergessenheit geraten. Es sind einfache Gerichte, welche sich die Leute auch in harten Zeiten noch "leisten" konnten. Zum Beispiel steht unter der Rubrik "Cremen und süsse Saucen" zum Thema "ungekochte Cremen" folgendes: Sie sind einfach und rasch herzustellen; leider sind sie etwas kostpielig. Oder unter "gefrorene Cremen": Wer einen Kühlschrank zur Verfügung hat, kann in der Eisschublade auch die beliebten Eiscremen herstellen.

Die Mengenangabe bei der Milch ist mit "Tasse" angegeben. Ich glaube, meine Tasse war etwas zu gross, denn der Teig war sehr flüssig... Ich habe dann einfach noch 2 Esslöffel Mehl dazugegeben und dann war der Teig dickflüssig, so wie er sein muss.

Der süsse Znacht ist bei uns ein Renner, die einen essen die Goldschnitten nur mir Zimt und Zucker, die anderen mit Kompott. Natürlich passt auch Apfel-, Aprikosen, Chriesi- oder Zwetschgenkompott, je nach Saison. Serviert ihr es mit einer Kugel Vanilleglacé dazu, ist es ein köstlicher Zvieri oder ein währschaftes Dessert.

Viel Spass beim Nachkochen!

Herzliche Genussgrüsse
Yamuna


Rezept Goldschnitten
12 Modelbrotschnitten
3 EL Mehl (oder mehr, siehe oben)
1 Löffelspitze Salz (oder einfach eine Prise)
3/4 Tasse Milch
3 Eier
4 Löffel Fett (immer genug Butter in die Pfanne geben, damit nichts anbrennt)

Altbackenes Brot in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Mehl und Salz mit der Milch zu einem glatten Teig anrühren und die Eier beigeben. in einer Omelettenpfanne (Bratpfanne) das Fett (die Butter) heiss machen und die im Teig gewendeten Brotschnitten darin beidseitig goldbraun backen. Nach Belieben auf der Platte mit Zucker und Zimt bestreuen.

Rezept Rhabarberkompott

5 Zentiliter Holunderblütensirup
500 Gramm Rhabarber
1 EL Wasser
2 EL brauner Zucker

Die Rhabarberstängel waschen und falls nötig fädeln. In 1-2 cm grosse Würfel schneiden.
Rhabarberwürfel mit Wasser, Holunderblütensirup und Zucker zugedeckt ca. 5-10 Minuten weich köcheln.
Etwas ausgekühlen lassen und frisch servieren oder in warm ausgespühlte, sterilisierte Einmachgläser füllen.

Dienstag, 18. März 2014

Schweinefilet-Medaillons auf Blätterteig

An den Wochenenden gibt es bei uns meist Gerichte, welche der ganzen Familie besonders gut schmecken. Eines dieser Gerichte ist das Schweinefilet-Medaillon auf Blätterteig. Es schmeckt nicht nur sehr gut, sondern kann auch schön angerichtet werden. Deshalb mache ich dieses Rezept auch sehr gerne für Gäste. Es ist wirklich einfach zuzubereiten und ihr könnt es auch gut vorbereiten und in den Ofen schieben, wenn die Gäste da sind.


Wenn es etwas edler sein darf, könnt ihr natürlich auch Rindsfilet-Medaillons verwenden. Und statt Senf könnt ihr auch einen Klecks Kräuterfrischkäse auf den Blätterteig geben. Mit dem restlichen Blätterteig habe ich als Deko Herzen ausgestochen, mit Parmesan bestreut und im Ofen bei 200° Grad gebacken bis sie leicht braun waren. An Ostern könnt ihr zum Beispiel auch Osterhasen ausstechen.


Als Beilage passen Risotto, Wildreis oder auch einfach nur einen knackigen Blattsalat.

Herzliche Genussgrüsse
Yamuna

Rezept Schweinefilet-Medaillons auf Blätterteig (4 Personen)

1 Rolle Blätterteig, rechteckig ausgewallt
ca. 800g Schweinefilet, in Medaillons geschnitten
Bratbutter
6 Scheiben Rohschinken, jede Scheibe in 2 Hälften geteilt
grobkörniger Senf
1-2 Eigelb

Den Ofen auf 200° Grad vorheizen. Den Blätterteig in 12 Rechtecke schneiden und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. In die Mitte jedes Rechtecks einen Klecks Senf geben. Dann die Rohschinkenhälften etwas zusammenfalten und auf den Senf legen. Den freien Rand rund um den Rohschinken mit dem Eigelb einstreichen.

Die Medaillons salzen und pfeffern. Etwas Bratbutter in einer Bratpfanne erhitzen und jede Seite der Medaillons ca. 2-3 Minuten scharf anbraten. Die Medaillons danach auf den Rohschinken legen. Der Rohschinken sollte vom Medaillon verdeckt werden. Das Ganze kommt jetzt für ca. 15 Minuten in den Ofen.


Rezept Senfrahmsauce

2 Schalotten, fein gehackt
1 EL Butter
1/4 l trockener Weisswein
4 EL grobkörniger Senf
6 EL Crème fraiche
Salz, Pfeffer
Zitronensaft
Worcestersauce

Die Butter in einer Pfanne erhitzen und die Schalotten darin weich dünsten. Mit Weisswein ablöschen und die Flüssigkeit bei mittlerer Hitze zur Hälfte einkochen lassen. Den Senf und die Crème fraiche unterrühren und aufkochen. Die Sauche mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Worcestersauce abschmecken.



Donnerstag, 13. März 2014

Pikante Thunfischbällchen

Heute verrate ich euch einen echten Partyknüller. Diese Bällchen kommen immer sehr gut an und sind meist ratzfatz verputzt. Und ich muss gestehen, dass ich mich selbst auch nicht zurückhalten kann, soooo lecker sind die Dinger.

Diese Bällchen gibt es in Sri Lanka entweder als Snack/Vorspeise oder sind Teil eines reichhaltigen Buffets mit verschiedenen Curries und Reis. Ich serviere sie gerne zum Apéro oder zum Hauptgang wenn ich Curries koche. Die leichte Joghurtsauce dazu ist kein Muss, schmeckt aber sehr lecker (und löscht das "Feuer", falls die Bällchen etwas zu scharf geworden sind....). Die Bällchen schmecken sowohl heiss als auch kalt.

Ich habe das Rezept von meiner Mutter und meine Mutter hat es wiederum von ihrer Mutter bekommen. Ein Familienrezept also. Und jetzt möchte ich es mit euch teilen. Ich hoffe, euch schmecken sie auch so gut wie mir.

Herzliche Genussgrüsse
Yamuna

Rezept würzige Thunfischbällchen

1 Büchse Thunfisch in Salzwasser
1 grosse oder 2 kleine Kartoffeln, weich gekocht
1 kleine Zwiebel, sehr fein gehackt
Ca. 2 EL Petterli, fein gehackt
Ca. 2 EL Zitronensaft
1 TL Currypulver (oder auch mehr, je nach Gusto)
1/2 TL Paprikapulver
Salz und Pfeffer
Paniermehl
Mehl
1 Ei,verklopft
Frittieröl


Das Wasser vom Thunfisch abgiessen. Thunfisch in eine Schüssel geben. Die Kartoffeln zu einem Brei stampfen und zum Thunfisch geben. Alles mit einer Gabel oder mit den Händen zu einer homogenen Masse verarbeiten. Zitronensaft, Zwiebeln, Petterli und Gewürze dazugeben. Die Fischmasse probieren und eventuel nachwürzen. Dann etwa baumnussgrosse Kugeln formen. Die Bällchen erst in Mehl, dann im Ei und am Schluss in Paniermehl wenden.
Öl in einer tiefen Pfanne heiss werden lassen. Je nach Grösse der Pfanne, mehrere Portionen der Bällchen im Öl goldbraun frittieren. Danach auf einem Haushaltspapier abtropfen lassen.

Rezept Joghurtsauce
1 Joghurt nature
2-3 Essiggurken in feine Rädchen geschnitten
Salz und Pfeffer
Alle Zutaten mischen, würzen und abschmecken.

Dienstag, 4. März 2014

Karamell-Cupcakes

Es gibt so viele tolle Backblogs, und ich staune immer wieder, mit wie viel Geschicklichkeit und Fingerspitzengefühl Kuchen, Cupcakes und Co. dekoriert werden. Leider musste ich feststellen, dass ich in dieser Beziehung nicht ganz so gesegnet wurde. Ich habe es schon einige Male mit Fondant, Zuckerpaste u.s.w. versucht, aber meist fehlt mir leider die Zeit und Geduld, vor allem wenn mir die Jungs am Rockzipfel hängen.

Da ich aber solche süssen Leckereien wie zum Beispiel Cupcakes und Cake Pops etc. liebe, versuche ich mich doch immer wieder, und dieses Rezept ist wirklich super, da es einfach zu backen ist und trotzdem unglaublich gut schmeckt.

Dulce de Leche ist eine Art Karamellkonfitüre und vor allem in Südamerika sehr beliebt. Ich habe sie in einer grösseren Coop Filiale gefunden. Ich habe aber auch schon gehört, dass man es selber zubereiten kann, indem man eine geschlossene Büchse Kondensmilch während ca. 3 Stunden im kochenden Wasser einlegt. Ich bin ein totaler Dulce de Leche Fan und könnte es einfach nur aus dem Glas löffeln ("Mami, was machst du da hinter der Kühlschranktür? Nichts? Was hast du im Mund? Karotten? Ach so...").

Also, traut euch und backt diese tollen Cupcakes!

Herzliche Genussgrüsse
Yamuna


Rezept Karamell-Cupcakes (12-16 Cupcakes)

Für den Teig
80g weiche Butter
280g Zucker
1/2 Päckchen Vanillezucker
240g Mehl
1 EL Backpulver
1/4 TL Salz
2 Eier
240ml Vollmilch
150g Dulce de Leche

Für das Frosting
500g Puderzucker
160g weiche Butter
50ml Vollmilch
100g Dulce de Leche

Den Backofen auf 190°C vorheizen. Die Papierförmchen in die Mulden des Muffinblechs setzen.
Für den Teig Butter, Zucker, Vanillezucker, Mehl, Backpulver und Salz mit dem Handrührgerät bei niedriger Geschwindigkeit vermischen, bis eine sandige Masse entstanden ist.
Eier und Milch verquirlen. Drei Viertel davon langsam Teigschaber lösen. Restliche Eiermilch und Dulce de Leche dazugeben und alles bei mittlerer Geschwindigkeit zu einem glatten Teig verrühren.
Die Papierförmchen zu zwei Dritteln mit Teig füllen. Eventuell verbleibenden Teig in bis zu vier weiteren Papierförmchen ins zweite Muffinblech füllen. Die Cupcakes im Backoffen (Mitte) 18-20 Minuten backen, bis die Oberfläche bei sanftem Druck zurückfedert. Zur Garprobe mit einem Holzstäbchen in ein Küchlein stecken. Wenn beim Herausziehen kein Teig mehr haftet, sind sie fertig.
Die Cupcakes kurz abkühlen lassen, dann aus dem Blech lösen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.
Inzwischen für das Frosting Puderzucker und Butter mit dem Handrührgerät bei niedriger Geschwindigkeit zu einer pudrigen Masse vermischen. Die Milch langsam unter Rühren dazugiessen, dann alles bei hoher Geschwindigkeit zu einer luftig-leichten Masse aufschlagen. Das Dulce de Leche dazugeben und nochmals gut aufschlagen.
Das Frosting auf die Cupcakes spritzen und nach Lust und Laune verzieren.

Quelle: Buch "Süsse Sünden" von "the hummingbird bakery"